Konfuzianismus in der koreanischen Gesellschaft

Einfluss konfuzianischer Werte

Südkorea wird oft als das konfuzianischste aller asiatischen Länder bezeichnet. Darunter versteht man hierarchische Werte wie Respekt und Anstand vor älteren Menschen. Von Jüngeren wird erwartet, dass sie den Anweisungen der Älteren widerspruchslos Folge leisten. Um die Struktur der koreanischen Gesellschaft zu verstehen, sollte man sich die sogenannten „5 Beziehungen“ des Konfuzianismus ansehen. Die hierarchische Über- und Unterordnungsverhältnisse sind folgendermaßen aufgeteilt:

Vater – Sohn

Herrscher – Untertan

Ehemann – Ehefrau

Älterer Bruder – Jüngerer Bruder

Freund – Freund


Nur die Beziehung unter Freunden kann als gleichrangig betrachtet werden. All diese Beziehungen spielen in der koreanischen Hierarchie eine wichtige Rolle, so dass jeder weiß wie er sich anderen gegenüber verhalten soll und mit anderen respektvoll umgeht. In der koreanischen Sprache gibt es Unterschiede in der Ansprache. Aus diesem Grund ist es für Koreaner wichtig zu wissen, auf welcher Stufe in der Hierarchie sein Gesprächspartner steht. Erst durch die Einordnung nach Alter, berufliche Position, etc. erfahren Koreaner wie sie ihr Gegenüber korrekt ansprechen können.

Gruppe vor Individuum

Zudem sind Koreaner sehr gruppenbezogene Menschen, weil ein Koreaner sich in erster Linie als Mitglied einer Gruppe sieht. Der einzelne Mensch als Individuum, hat in Korea keine Bedeutung, weil das „Wir-Gefühl“ durch die konfuzianischen Wertvorstellungen stärker ausgeprägt ist als bei uns in Deutschland. Im Vergleich dazu ist die deutsche Gesellschaft individualistisch orientiert.

Figuren am Han-Fluss

Figuren am Han-Fluss (Hangang)

Ein Kommentar zu “Konfuzianismus in der koreanischen Gesellschaft

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